27 Juli 2009

Ich war da mal weg....







Südrampe von Chiavenna 29 km / 1788 Hm

Die Splügenstraße führt von Chiavenna (325 m) über unzählige kleine Orte durch das Valle San Giácomo. Schon auf den ersten 12 km macht sich der eigenartige Charakter des Passes bemerkbar:
Immer wieder weisen Hinweisschilder auf 4 Tornanti hin, 4 Kehren also, als hätte der Baumeister diese günstig im Bausatz bekommen, denn insgesamt, sind es 54 Kehren von Chiavenna zum Pass. Immer wieder werden kleine Orte durchfahren, die einen daran erinnern, in Italien zu sein. Nach 12 km hat man in Corti (1066 m) bereits 741 Hm zurückgelegt - die Steigung liegt dabei relativ konstant bei 6 Prozent.
Nach Corti biegt links eine Wirtschaftsstraße ins Tal ab, von nun an häufen sich Tunnel, Galerien und Kehren, man gewinnt nun bei ca 8 Prozent schneller an Höhe. Ein atemberaubender Blick nach unten ins Tal eröffnet sich immer wieder dem, der nah an den linken Straßenrand fährt und über die Böschung schaut. Nach weiteren 10 km erreicht man Stuetta (1861 m), wo man plötzlich einen Kulissenwechsel erlebt: Hatten bis eben noch rollende Hügel das Bild beherrscht, auf denen hier und da ein kleines, graues Steinhäuschen stand, so eröffnet sich auf einmal der Blick auf den Lago di Monte Spluga, dessen Ostflanke die Passtraße auf 4 km folgt.
In Montespluga, der letzten Ansiedlung vor dem Splügenpass, verlässt man den See wieder, in dem sich bei gutem Wetter die Hänge des Monte Cardine (2467 m) spiegeln, und geht das letzte, drei Kilometer lange Teilstück an, das Steigungsspitzen von bis zu 10 Prozent aufweist. Hier windet sich die Straße wiederum nach oben, die Bergwelt zeigt sich von ihrer besten Seite. Der Splügenpass liegt hinter einem Hang versteckt, um den sich zweihundert Meter vor dem Pass eine Kurve nach links zieht.
Wer hier noch eine Sprintattacke fahren will, sollte das Zollhinweisschild im Eingang der letzten Kehre zum Anlass nehmen - mir persönlich allerdings hat das gereicht :-) Sprint war nimmer - gegen wen auch :-)

Der Splügenpass lässt sich trotz seiner Länge recht angenehm fahren (wenn man das richtige Ritzel hat - ich hatte nur das fiese 23er dabei), da auf den einzelnen Teilstücken relativ konstante Steigungen zu fahren sind. Dabei liegt die Steigung auf den ersten 12 km mit sechs Prozent nur zwei Prozent niedriger als auf den letzten 17 (wobei 4 flach am See entlanggehen).

Gesehen:
die 2. Garde von Rabobank und unzählige Hobbyradler

Highlight:
Abfahrt mit FAST 100 KM/H (leider nur fast, hätte ich den Tacho im Blick gehabt, dann hätte ich noch mal alles versucht :-)

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