Knapp drei Wochen sind es noch bis die XTERRA World Tour im südböhmischen, historischen Städtchen Prachatice zu Gast sein wird. Die Vorfreude und das Engagement der Bewohner auf den größten regionalen Sportevent sind groß. Am vergangenen Wochenende waren wir zu Gast bei Hauptorganisator Michal Pilousek und konnten viele schöne Eindrücke von Strecke, Organisation und Umfeld mitnehmen.
Am zentral gelegenen und wunderschön
renovierten Stadtplatz, an dem sich auch am Wettkampfwochenende alles
abspielen wird, werden wir von Michal und seinem Team herzlich
empfangen.
Unsere Bikes laden wir kurzerhand in
ihren Transporter und fahren zum ca. 7km entfernten Schwimmstart am
Kristanovicky Badesee, Tschechiens höchstgelegener Badeweiher auf 790m
ü. NN – Neoverbot ist absolut unwahrscheinlich. Am Renntag, erklärt
Michal, werden vor dem Start mehrere Shuttlebusse vom Stadtzentrum zum
See eingesetzt. Zweimal 600 Meter mit Landgang werden beim Wettkampf
geschwommen.
Wir starten unsere Tour. Für Michal ist
es auch eine Premiere, da er sie bis jetzt nur abschnittsweise befahren
hat. Zirka einen Kilometer geht es am Seeufer auf Teer entlang, bevor
die Strecke auf den ersten kurzen Trail abzweigt. Bei Matschwetter kann
es hier schon schwierig werden. Anschließend geht es weiter auf
Schotter, wo ziemlich Tempo gemacht werden kann. Ab Km 5 ist Schluss mit
Kindergeburtstag. Jetzt folgen zahlreiche extrem steile Anstiege und
rasante, steinige, wurzelige Abfahrten entlang der Hausberge rund um
Prachatice. Der erste lange Downhill der ersten Runde führt wieder bis
auf den historischen Stadtplatz. Dort befindet sich auch die erste
Verpflegungsstation bei Km 10. Wieder folgt ein wahnsinnig steiler
Anstieg rauf auf den Hausberg. Der Singletrail am Bergkamm entlang ist
ein Genuss. Im anschließenden Downhill befindet sich die wohl schwerste
Abfahrt des Rennens – extrem steil und technisch. Die Stelle kann aber
auch durch einen etwas längeren „Chicken Way“ umfahren werden. Die
Trainingsmöglichkeiten an den Vortagen sollte man unbedingt nutzen, um
sich mit dieser Stelle vertraut zu machen!
Nun folgt ein kurzer Abschnitt auf einer
alten Panzerstraße, ehe es wieder sehr steil bergauf zum höchsten Punkt
des Rennens geht. Ab Kilometer 23 bis 30 wird der Untergrund etwas
ruhiger. Schotter und etwas Teer wechseln sich ab. Auf diesem Stück
befindet sich auch die zweite Verpflegung, ungefähr bei Km 23. Und
mittendrin befindet man sich wieder auf einen Teil der ersten Runde. Den
abschließenden Downhill hinunter nach Prachatice kennt man ja nun
bestens aus der ersten Runde und man kann es noch mal so richtig krachen
lassen – aber Vorsicht ist geboten, denn die steinige und wurzelige
Abfahrt ist prädestiniert für Pannen oder Stürze!
Wir fahren wieder ins „Stadion“ am
historischen Stadtplatz in Prachatice ein und fahren noch kurz den
ersten Kilometer der Laufstrecke. Ca. 500 Meter nach der Wechselzone
führt die Strecke auf einen schmalen Trail bergauf Richtung Hausberg.
Michal erklärt, „die Strecke hat das gleiche Profil, wie die MTB-Strecke
– steil bergauf und steil bergab in zwei Runden á 5km.“
Die gesamte Strecke fahren wir nicht
mehr ab. Wir entscheiden uns umzudrehen, denn das Vorbeifahren an den
zahlreichen Wirthäusern am Stadtplatz hat einen starken Eindruck
hinterlassen – nämlich HUNGER. Wir kehren in einem urigen Wirtshaus
direkt am Stadtplatz ein, in dem es auch am XTERRA-Wochenende Rabatt für
Athleten gibt, und lassen den Tag gemütlich bei ein, zwei Bierchen
ausklingen. Michal und sein Team strotzen nur so von Euphorie und wenn
sie das alles so umsetzen, wird es eine absolute Top-Veranstaltung
werden.
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