02 März 2015

SKIMO Challenge


Oktober 2014 – das Telefon klingelt und ich befinde mich auf dem Weg an den Flughafen um nach Hawaii zu fliegen – die Sinne quasi außer Kraft gesetzt! „Hallo hier der Danilo, im Winter gibt’s ein 3-Tages-Event mit den Tourenski  mach mer mit“ – „Ja, aber ich flieg  jetzt dann, Ciao…“ so ähnlich war das Szenario. Irgendwann war es dann doch Winter und der Druck stieg. Kurz vor Silvester war ich dann 2-3 mal zum langlaufen auf der Alb (möglichst flach zur Eingewöhnung) und kurz danach am Grünten zum Touren (möglichst  gemütlich auch zum eingewöhnen) und die Eingewöhnungsphase war vorbei, aber der Winter gedanklich auch.

Mit langen Läufen, Bergläufen (jawoll, hier gibt’s auch Hügel mit 200 HM auf 1 KM) versuchte ich mich ein wenig auf die SKIMO (Ski-Mountaineering – zu deutsch SKI-Bergsteigen, das sagte mir aber auch keiner vorher) einzustimmen.

Irgendwann war ich dann im Allgäu und es ging los!

Tag 1:
Ein Nachtsprint über angeblich 4 KM inklusive 1 Abfahrt am Buchenberg (Nähe Füssen). Die Aufregung war maximal und verbesserte sich nicht wirklich als Wigald Boning – ausgestattet mit Top Material – an uns vorbei lief. Apros Pos laufen: die Typen der Szene joggen mit den Stiefeln hin und her – versuch das mal mit normalen Tourenskischuhen! Kurz vor dem Start noch ein Kommentar von Zuschauern: Ihr traut Euch was – mit dem Material an den Start zu gehen.  Und tatsächlich: meine ca. 15-Jahre alte Ausrüstung war jetzt nicht die Modernste – aber die Felle halten
J.
Startschuss und ich war nach ca. 30 Sekunden im Feld Vorletzter. WTF! Das habe ich so in der Form noch nicht erlebt. Na gut: 2 KM hoch, 2 Runter und wieder fast 2 hoch – macht fast 6 und nicht nur 4….Ein Erlebnis der besonderen Art war dass der Streckenposten mit der Kuhglocke nach hinten abgesichert hat und kurz vor dem Ziel meinte: machst du morgen auch mit….wie motivierend… Also ich war Vorletzter und das auch nur weil ich einen Ticken mit einem Mitstreiter (Peter) unabsichtlich vor Ihm durch die Zeitnahme bin – sorry.

Tag 2:
Der Marathon über 20 KM mit 2.000 HM am Breiteberg stand an. „Leute, es wird lang aber nicht steil“ so der Sprecher „wir beginnen mit einer 800 m Gleitsphase“, meinte er weiter….Gleiten??????? Mit Alpin Ski???? Gut, nach 1 KM waren noch 1-2 Typen hinter mir, die FIS-Abfahrt gings dann hoch und ich war wieder Vorletzter und alleine. Umfellen-Abfahrt (ach ja: auch auf der Abfahrt begleitete mich ein Streckenposten mit den Worten – lass es ruhig laufen)-Auffellen und den langen Anstieg in Angriff nehmen. Hier bemerkte ich dann: ich schwimme schneller als ich bergauf mit Tourenski  laufe (der KM war zwischen 14-18 min), dann bekam der Begriff Skibergsteigen auch eine inhaltliche Bedeutung:  die Ski sollte ein paar hundert Meter getragen werden. Genau hier und schon nach 11 oder 12 KM war das Rennen für mich zu Ende: Hütte, Bier und ein Schnaps rundeten den Tag ab bevor es wieder mit dem Danilo ins Tal ging (Siegerzeit 2:03 H, Danilo: 3:37 H – nur mal so als Vergleich).

Tag 3:
„Guten Morgen“ so der Sprecher „ heute wird’s noch mal hart für Euch“ – Danke dachte Berndi „kurz aber Steil“ – Kurz? Fast 6 KM und dann noch Steil? „ Ihr müsst eine längere Tragepassage bewältitigen“ – na toll dachte Berndi.
Nach 1 KM war er wieder da: der Streckenposten! „Heute begleite ich dich bis ins Ziel“ – ja ja – Bergfreunde ….Steil wars und die KM wollten nicht umgehen, die Tragepassage war noch steiler und für mich sehr hart, die Abfahrt dazwischen nix zum genießen und die Schlussanstiege über 1-2 KM zogen und zogen sich.

Aber ich habe es dann doch geschafft – und wie im Triathlon: der erste und der letzte bekamen am meisten Beifall.

Fazit:
Es war wie mit einem MTB auf einem Ironman, und dann noch unpezifisch vorbereitet – aber Spass hats gemacht, das Ergebnis war letztendlich egal. Die Erfahrung, letzter zu sein brauchte ich nicht, habe ich aber trotzdem gemacht. Viele DNF’s oder DNS’s zeigen wir hart die ganze Sache doch ist. Die Einkaufsliste steht: ich MUSS mein Skimaterial updaten.

Die Idee und Orga von Axel Reusch und Hannes Zacherl war einfach nur Genial – ich bin mir sicher, dass auch aus anderen Sommersportarten Athleten kommen und reinschnuppern werden…ich weiß nun was auch mich 2016 zukommt!!!