
Nett ist es im Ski Resort Spindler Mühle im nordöstlichen Dreiländereck Tschechiens. Die perfekte XTERRA Location. Leider - mal wieder in Tschechien- bei grausamsten Wetter.
Das Schwimmen fand am Ende doch noch statt, war aber wie bei den Tschechen üblich, nach gut 10 min erledigt. Das kann man den Jungs nicht abgewöhnen. Bei den äußeren Bedingungen ließ das die meisten Athleten diesmal aber kalt.
Ich hatte bei dem ganzen Gewitter Chaos mein Warm up vermurkst und steckte nach 50 m Sprint so voller Milchsäure, dass ich im Gemetzel an der ersten Wende im 15 Grad kalten Wasser beinahe das erste mal ertrinken sollte. Irgendwie schaffte ich dann doch den Anschluss an die Favoriten Gruppe. In einer knöcheltief verschlammten Wechselzone, voller wild umherfliegender Plastiktüten, ließ ich allerdings dann wieder die 30 Sekunden liegen, die mich später wohl den Sieg kosten würden.
Ohne Handschuhe und Brille- ein Muss für jeden Biker, wie überall zu lesen steht- machte ich mich bei gefühlten 30 l/m2/min auf die Verfolgung.
Die technisch nicht allzu schwere Strecke hatte sich größtenteils in einen Wildbach verwandelt und die Sicht betrug teilweise wenige Meter. Trotzdem kam ich gut in Tritt und konnte bald meine gewohnte 2. Position hinter dem führenden Franky Batelier übernehmen. Mir auf den Fersen, drei völlig entfesselte Tschechen, die dafür aber auch gut für Tempo sorgten. Während um mich herum Fahrtechnik und Material an ihre Grenzen stießen, konnte ich das erste mal in dieser Saison Boden auf den sonst auf dem Bike unschlagbaren Batelier gut machen. Ich fuhr vor dem letzten Downhill bis auf wenige Sekunden heran und die Stimmung war trotz Dauerdusche prächtig!
Ein Sturzflug über 400 Höhenmeter auf einem Bike Park Downhill Kurs bildete den kuriosen Abschluss des MTB Parcours. Obwohl Batelier bei diesem Höllenritt sein Hinterrad schrottreif fuhr, holte er mit platten Reifen wieder einen Vorsprung von fast einer Minute für die Laufstrecke- Respekt!
Hatte er bei allen vergangenen Rennen aber mehr als das beim Laufen auf mich verloren, hätte es diesmal doch eigentlich für mich reichen müssen?
Was ich aber aus der Ferne für einen demoralisierten französischen Gebirgsjäger gehalten hatte, war vielleicht doch ein cleverer Schachzug gewesen, denn er machte auf der ersten von 3 schweren Laufrunden nur ein paar Sekunden locker. Obwohl ich auf den letzten 3 Kilometer dann doch auf einmal bis auf 30 Sekunden heran kam, sollte es wieder mal nicht reichen für den Sieg.
Mein Fazit: es war wieder einmal so ein Rennen, nach dem man froh sein sollte, es heil ins Ziel geschafft zu haben. Ich hoffe mehr Wettkampfhärte gewonnen als Kraft gelassen zu haben und gehe mit sehr viel Optimismus in meine letzte Woche vor Wiesbaden!