23 August 2011

XTERRA Germany

Wieder einmal zog es mich in das schöne Zittau – genauer gesagt nach Olbersdorf, von dem Ort, von dem der See (O-See – sprich: Ossi J) seinen Namen hat. Die Wettkampfstrecken wurden etwas modifiziert begründet darin, dass das schlimme Hochwasser im letzten Jahr ein oder anderen Weg an der deutsch-tchechischen Grenze einfach weggespült hatte. Das war auch der Grund, warum ich rechtzeitig angereist bin, um die neuen Streckenabschnitte noch einmal zu inspizieren.

Die gute Wetterprognose sollte eintreffen, lediglich Starkregen und Gewitter einen Tag vor dem Rennen verwandelten (vor allem die neuen) Streckenabschnitte in tiefe Schlammlöcher und waren zum Teil fast nicht befahrbar. Aber alles in allem erschien mir die Strecke durchaus als schwer zu bezeichnen und EM bzw DM würdig.

Erstmalig wurden auf deutschem Boden die Europameister und deutschen Meister in einem Rennen ermittelt und das auf Strecken die absolut dieses Prädikat verdient habe. Ebenso die Veranstaltung an sich, die ein internationales Top Starterfeld aufzeigen konnte: Olympia-Teilnehmer, Weltmeister, Europameister und deutsche Meister der vergangenen Jahre aus der ganzen Welt fanden den Weg in die Oberlausitz: sowohl bei den Profis als auch bei den Amateuren. Und die Veranstaltung an sich stellt sich mit Rahmenprogramm und Location mit an die Spitze (wenn wir Maui einmal ausklammern) des XTERRA-Zirkuses - und das weltweit. Von der einmaligen familienfreundlichen Kinderbetreuung, über die Party am Abend nach dem Rennen bis zur Zimmervermittlung: es stimmt einfach alles.

Zum Rennen:

Nach dem ich mein „Comeback“ auf den XTERRA Strecken in Zittau geplant habe (aus den o.a. Gründen) konnte ich mir wenigstens im Vorfeld sicher zu sein zu finishen. Schwimm- und Radform sollten passen, beim laufen wollte ich mich überraschen lassen.

1,5 KM Schwimmen

Traditionell sind die Schwimmstrecken bei den XTERRA Kursen eher MTB-freundlich vermessen: sprich zu kurz. Nicht so hier! Mein Garmin zeigte 1800 m und das auf 2 Runden verteilt mit mittellanger Laufpassage an Land und dann noch DTU-konform ohne Neo im warmen See und die Uhr blieb nach knapp 28 min für den Schwimmpart stehen. Traditionell kam ich mit Miss-Swiss Renata Bucher aus dem Wasser. Haken an das Schwimmen: Top 3 in meiner Klasse geschwommen.

34 KM MTB

Einmal auf Schotter / Sandpisten um den See, dann über Schotterwaldwege auf den Gipfel (700 HM am Stück) um kurz vor den Gipfel die ersten kräftezehrenden Singletrails in Angriff zu nehmen: Matsch (ja, die Kinder wollen Spielen J) verwandelte diese in eine richtig schwere Angelegenheit, Tragepassagen, schnelle Wiesenabfahrten, Singletrails, Schotterdownhills und zum Schluss noch mal auf den wirklich steilen „Ameisenberg“ (wo dann meine XX ihren Dienst durch festgesetzten Schlamm versagte) gefolgt von der schwersten Abfahrt der ganzen Strecke (schweres Geröllfeld), insgesamt standen so also 1300 HM auf 34 KM auf dem Tacho, die Ihre Spuren hinterlassen haben: kurz vor der Wechselzone muss ich noch einen Blackout gehabt haben, denn offensichtlich verwechselte ich Vorder- mit Hinterbremse: ein Salto über den Lenker waren die Folge mit der Gewissheit dass die geheilten Knochen halten und auch die Halsprothese immer noch am richtigen Platz sitzt. (Zeit: 2:08 H)

9 Km Crosslauf

Direkt aus der Wechselzone gings dann erst mal über eine Wiese einen Abhang hinauf um nach ca 800 m „warmlaufen“ ins Gelände durch das ehemalige Braunkohleabbaugebiet: Nomen est Omen: ein Auf und Ab wechselten sich ab so dass ein flüssiger Lauf Rhythmus sich einfach nicht finden lies aber letzten Endes war das eine XTERRA Strecke, die ihrem Namen gerecht wurde. Zu guter letzt noch 2 mal „fiese“ Abhänge hoch und runter die nun endlich die letzten Körner kosteten und ab ins Ziel über ein künstliches Strohballenhinderniss: 43 min für 9 KM Crosslauf waren dann ok, mehr aber auch nicht. 2 – 3 Plätze habe ich dann doch noch verloren und am Ende stand ein 10. Platz bei der EM und ein 6. Platz bei der DM (in der AK-Klasse) zu buche.

Anja gings im Prinzip Ähnlich mit der Ausnahme dass ein schwerer Sturz sie wertvolle Zeit und Haut kostete, aber Sie konnte direkt auf Anhieb beim XTERRA light auf der etwas verkürzten aber nicht besonders leichten Strecke den 3. Platz erreichen.

Fazit: Platzierung war besser als erwartet und für das wenige Training dieses Jahr bin ich durchaus zufrieden und mehr als optimistisch für das nächste Jahr. Der Rücken schmerzt zwar (immer noch) aber das sollte ich über den Winter in den Griff bekommen, so dass ich in 2012 endlich wieder mal die Nationalhymne hören kann J.

Ach ja: erstmalig auf einem Fully (Carver Transalpin CPS, sub 10 KG) unterwegs und mehr als zufrieden, ich bin noch nie so locker über Geröllfelder „geflogen“….