06 August 2012

Back in the dirt...

... hat es mein Mitfahrer Felix Schumann auf seinem Facebook Eintrag genannt…genau. Endlich wieder crossen und wir traten am Freitag die Reise nach Südböhmen ins beschauliche und historische Prachatice an um wenigstens einen Teil der Bikestrecke des World Tour Rennens noch zu inspizieren. Auf halber Strecke gesellte sich noch Alex Haas (Welt- und Europameister und Bezwinger von Lance Armstrong) ins Auto und Mr. 10.000-€-Bike Fahrer Pannewitz quetschte sich auch noch rein! Auto also mit reichlich Prominenz besetzt und € 22.000 Bikematerial auf dem Dach und ab nach CZE!

Die Streckenbesichtigung war am Freitag mit weitestgehend abgeschlossen und „chillen“ wie es neudeutsch heißt war angesagt: vorneweg: zu viel Ruhe ist auch nix! Am Rande erwähnt: Essen für € 7,-- mit Bier und Kaffee stellte kein Problem dar!


Samstag Renntag:
Der Start war erst auf 13:30 Uhr angesetzt, auf Grund der Nervosität und den anderen Begleitumständen einer 3er-Männerbelegung eines schlichten Hotel- Zimmers fand ich einfach zu wenig Schlaf. Kurz vor dem Start zeriss ich dann noch meinen Neopren und die Zeit zum Ausziehen war zu knapp: Ab ins Wasser und es machte Gluck Gluck und der Neo war vollgelaufen …. Trotzdem schwamm ich gut und hart an, merkte aber: today is not my day, nach 600 m Landgang und ich lief in ein Loch, knickte um und lag am Boden, nach den bestimmt zu kurz gemessenen 1.200 m schwimmen lag ich in der AK noch an 2. Oder 3. Position, ging ja noch für den bescheidenen Auftakt und die Schwimmzeit von 16 min war dann doch rekordverdächtig schnell. 


35 KM Bike, Der See lag auf 800 m, Prachatice auf 580 m , negative Höhenbilanz also und entspannt? Weit gefehlt: am Abend standen dann 1.100 HM auf dem Tacho, Renndauer 2:31 Stunden und etliche harte und schwere Trails in den geschundenen Beinen. Gut: mein oben erwähnter Bad Day trug noch zu der miesen Leistung bei und ich wurde während des Rennens noch mal auf Platz 12 oder 13 durchgereicht und ich dachte nur noch: sch…Hobby. Ein geplatzter Reifen und ein sich lösender Schnellspanner trugen nicht wirklich zur Verbesserung der Rennsituation zu meinen Gunsten bei! Wenn man die Strecken entspannt fahren könnte, wäre die Gegend perfekt zum Urlaub machen und eine Genußtour oder Wanderung wäre schön entspannt – aber dazu waren wir ja nicht da! Am Ende des Bikeparts waren die Beine, Moral und Motivation am tiefsten Punkt angelangt und ich dachte: da waren die 180 KM in Frankfurt ja ein Kinderspiel! Wie sollte ich nun laufen?


Ich fuhr das Carver 29er CPS mit dem sicherlich falschen Reifendruck, die Conti X-King waren sicherlich grundsätzlich die richtige Wahl, nur: für den Kurs wäre (m)ein gut abgestimmtes Carver Transalpin CPS perfekt gewesen: aber ich wollte ja nicht auf Alex hören!
Kurzum zum laufen: 2 x 5 Km waren zu absolvieren: 2,5 KM den Berg hoch, über steinige Trails wieder runter, durch den Ort und das gleiche noch mal: 150 HM pro Runde sind auch ein Wort. Auf jeden Fall rannte ich noch wenigstens auf den 10. Platz inklusive Zielsprint (nicht gar so spektakulär wie in London) und ich harre nun der Dinge ob das für die Quali gereicht hat.
Der Frust war groß..gut ich hatte die Woche zuvor noch mal hart trainiert und mein Fokus galt und gilt den dt. Meisterschaften in Zittau, aber das hätte nun wirklich nicht sein müssen! Mit ein bischen Abstand hat es trotzdem Spass gemacht (tolles Hobby!!!) und jetzt freu ich mich auf Zittau – ist ja fast ein „Heimrennen“ inzwischen. Alex wurde bei den Pro’s 3. und hat dann auf der Heimfahrt noch die Spesen der üblichen McDonalds-Orgie übernommen! Danke dafür 

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Felix ereilte das gleiche Pannen-Schicksal wie mich: an einer Verpflegungsstation fand dann folgender Dialog statt:
Bernd läufst Du noch
Antwort: ja, bin ja eh hier
– Also gut, dann lauf ich auch noch





Wettertechnisch hatte ich in Tschechien schon so alles mitgemacht: aber der Hagelsturm im Ziel toppte alles und ich war froh, dass das Auto 10 KM weg am Start stand!!! Während des Rennes war das Wetter Top!
Bilder folgen sobald verfügbar!