26 Juli 2013

Esslinger Zeitung am 26.07.2013

Kiesel erreicht sein WM-Ziel nicht
Der Triathlet von Nonplusultra Esslingen belegt in Den Haag den 19. Platz
Die Mountainbike-Strecke am Strand sorgt bei Bernd Kiesel für Materialprobleme - der Athlet aus Baltmannsweiler verliert daher viel Zeit. Foto: Kiesel
 
Die Mountainbike-Strecke am Strand sorgt bei Bernd Kiesel für Materialprobleme - der Athlet aus Baltmannsweiler verliert daher viel Zeit. Foto: Kiesel
 
Den Haag (red) - Bernd Kiesel aus Baltmannsweiler hat bei der Triathlon-Cross-WM in Den Haag den 19. Platz belegt. Der für Nonplusultra Esslingen startende Athlet hatte sich vor seiner insgesamt 8. WM-Teilnahme sehr viel vorgenommen, erreichte sein Platzierungsziel aber nicht.
Kiesel hatte sich Chancen für eine Top-10-Platzierung in seiner Klasse ausgerechnet, zumal er schon beim Heilbronner City-Triathlon mit einem Sieg in seiner Klasse und einem dritten Gesamtrang aufhorchen ließ. Die Strecken in Den Haag klangen überschaubar, hatten es allerdings in sich. Auf dem Papier klingen 1,0 Kilometer Schwimmen in der Nordsee, 28 Kilometer Radfahren im flachen Holland und 10 Kilometer Laufen an der Promenade eher harmlos - im echten Cross-Leben sieht es allerdings doch ein wenig anders aus. 1,0 Kilometer in der rauen, 16 Grad kalten Nordsee, 28 Kilometer durch die Dünen, teilweise im tiefen Sand schiebend, teilweise am und im Wasser fahrend mit dem Mountainbike - unglaubliche 500 Höhenmeter wurden dabei zurückgelegt - und Laufen durchweg im tiefen Sand oder am und im Wasser versprachen eine echte Herausforderung zu werden. Kiesel - als guter Schwimmer bekannt - meisterte die Auftaktdisziplin gewohnt gut: nach 11:37 Minuten kam er als Fünfter aus dem Wasser. Seine große Routine spielte Kiesel beim Wechsel aus und setzte sich dabei ein wenig von seinen Verfolgern ab. Ab dann wurde der Wettkampf eher zur Tortur, denn Kiesel kämpfte neben der Streckenbewältigung (Treppen, lange Schiebe- und Tragepassagen, tiefer Sand, Singletrails und Wasserdurchquerungen) auch mit einem nicht funktionierenden Körper und Materialproblemen: die Kolben seiner Bremse machten offensichtlich durch die äußeren Einflüsse zu und streiften massiv am Hinterrad: so musste Kiesel mehr treten als seine Mitstreiter.
Dies wirkte sich in Motivation und Leistung negativ aus: bis auf den 15. Platz wurde Kiesel durchgereicht und mit 1:36 Stunden lieferte er nur die 37. Radzeit ab. Kiesel - für sein Kämpferherz bekannt - begann die Zehn-Kilometer-Cross-Laufstrecke optimistisch, musste aber nach drei Kilometern einsehen, dass es nicht sein Tag war. Über den harten Kurs im tiefen Sand kämpfte sich Kiesel mehr schlecht als recht auf Platz 19 ins Ziel. „Ich bin natürlich froh, dass ich trotz der widrigen Umstände ins Ziel gekommen bin“, sagte Kiesel, bedauerte aber, „dass ich meine eigene Zielvorgabe nicht erreicht habe“. Bei den deutschen Meisterschaften im August und der EM im September will Kiesel „voll angreifen“.
 
Artikel vom 26.07.2013 © Eßlinger Zeitung