23 Oktober 2014

XTERRA Pre-Ride and other Stuff: Brief an Thomas

Mei liaba Tom,

danke für deine Antwort http://www.thomas-kerner.de auf meinen Brief. Es ist schön dass Du dich meiner Sorgen und Ängste angenommen hast. Aber meine derzeitige kurzfristige Sorge bereitet mir lediglich der gestrige sogenannte Pre-Ride auf der Original Strecke.

Wie alles anfing:

Unsere WG (neben unseren lieben Frauen) besteht noch aus Lars Fricke - ebenfalls Weltmeister - wie Du - und sicher fährt Lars in einer anderen Galaxy - so wie Du für mich und in einer anderen Galaxy läufst und sicherlich in absehbarer Zeit auch biken wirst (übrigens: und sorry dass ich das noch mal anspreche: wie ich für dich zumindest im Training in einer anderen Liga schwimme, aber unsere morgendlichen Swim-Workouts tun meiner Seele einfach gut - und wenn Du mit Absicht langsamer schwimmst, so ist das zwar nett - bringt dich aber nicht gerade weiter!). Für die weiteren Mitwohner (MEINE lieben Verwandten) bin ich ein Held, da ich Triathlon "schaffe" - bitte lass deren Illusion am Leben. 

Nun zum Pre-Ride:

Wir wohnen also ca 15 min mit dem Bike vom Start entfernt (wenn ich alleine fahren würde wären es vielleicht 20 min) und wir wollten gemeinsam dort locker hinradeln. Das Wort locker in Zusammenhang mit Euch beiden habe ich aus meinem Wortschatz gestrichen: mein Puls war jenseits der GA1-Grenze und jeglicher Vernunft - aber hey: es hat Spass gemacht! An der Strecke verabschiedeten wir uns und Treffpunkt war das Ziel. danke für den Vorsprung den Ihr mir gegeben hattet. Nun war ich also alleine!

Ich versuchte so locker und easy zu fahren wie es nur ging, aber bei 1000 HM, 30 KM und 95 % Singletrail Anteil auf der Strecke ist das leichter gesagt als getan. Einsetzender Tropenregen machten die Strecke mit dem Schlammboden sehr glitschig und die Brille war im Helm, das bedeutet bei >4 Dioptrien: nach Gefühl fahren. Also geht's also hin und her und rauf und runter und ich dachte so bei mir: ganz schön weit und anstrengend: aber ich hatte meine Ruhe und auf den ganz wenigen erholsamen Stücken genoß ich die Landschaft und Ruhe. Jetzt bin ich also wieder beim Thema, mei liaba Tom: Ruhe: nach ca 20 Km habt ihr mich eingeholt und ich musste mich nicht umdrehen um zu sehen wer da kommt: ich hörte es: ein Gejodel und Geschrei: das kann nur der Tom sein. Ich stellte noch mal klar, dass ich auch die letzten KM alleine fahren wollte und auch bin.

Noch mal zu Strecke: die gewählte Übersetzung ist ein wenig zu hart aber dann schiebe ich halt, da war man gestern auch nicht langsamer. Bei den Bedingungen drehte sich das Rad hin und wieder so gar nicht und ich habe das Gefühl es ist egal welcher Reifen gefahren wird: alles der gleiche Mist. 

Ich war happy als ich im Ziel war: dreckig, nur mit 2 kleinen Schrammen an der Hand und am Schienbein und das Rad nur leicht demoliert. Du mein lieba Tom sahst schon schlimmer auf: blutende Beine, dickes Knie, aber mein liaba Tom: nach der Eis-Pakcung geht's wieder und das heutige schwimmen wird Dir guttun (mir auch: so und so…).

Noch kurz zu den technischen Daten: ich hatte weitesgehend gechillte 2:29 Fahrzeit, (Lars und Du hatten 2:07 H) und wenn das Wetter nun so bleibt wie versprochen (trocken und heiß) dann wird auch die Strecke schnell wieder Fahrbar sein. Trotzdem mein liaba Tom: bis Meile 7 oder 8 solltest Dich ein wenig zurückhalten, den das woast eh: deine Stärke folgt auf dem Fuß!

Jetzt bleibt eigentlich nur noch anzumerken: dass dein bayrischer Biersponsor für zwischenzeitlich wohltuende Ruhe gesorgt hat: nämlich dann als wir das leckere Jacob-Weißbier (geschätzter Flaschenbierpreis inkl. Transportkosten > € 30,--) im stilechtem Weißbierglas genossen haben. Das sind die kleinen Geschichten die hängen bleiben!



Gruss
Dein Berndi