Nach „NUR (!?) 1
Woche (oder waren es doch nur ein paar Tage?) fing ich übermotiviert wieder das trainieren an und machte die
aufregendsten Trainingseinheiten in Amiland: Laufen in der Mojave-Wüste und in
Nevada, Tiaoga Pass und Yosemitti-National Park, Laufen in San Franzisko unter
der berühmten Brücke usw….what a Life (übrigens
entstand die Idee einmal beim „Escape from Alcatraz-Triathlon“ zu
starten logischerweise genau hier), kurz zurück nach good old germany – quasi um die
Wäsche zu Wechseln und beim Schurwaldlauf mitzumachen und dann gings wieder nach Hawaii: Stop-Over in Vancouver mit einer
Laufeinheit auf dem Mittelstreifen der Autobahn vom Flughafen weg (hey: ich bin
Ironman, gehöre zum Club und muss trainieren), verschwitzt gings weiter nach
Kona und fix das Auto geholt: F…ck: die gebuchte Jugendherberge war überbelegt
und das angebotene Bett auf dem Flur hat bei mir nicht den Anschein einer guten
Vorbereitung hervorgerufen: ok: 1 Tag auf der Insel nach nem Zimmer gesucht und
am Abend entnervt, fast heulend wurde ich von irgendwelchen Brasilianern
aufgenommen - am nächsten Tag dann erst
mal mit den Jungs zum um endlich mal im
Pazifik zu schwimmen. Schock: das ist ja wie im Aquarium dachte ich mir: Nemo
und Dude lassen grüßen. Leichter sanfter
Wellengang, kuschelig warmes Wasser und all Reisestrapazen sind vergessen.
Zum guten Glück habe ich dann noch Robert und Alex aus
Sindelfingen getroffen die noch ein Bett frei hatten…puuuuhhhh. Alles wird gut
und die Trainingsgruppe um Matze K, Oli S, Alex T war auch net die
schlechteste. Legendär war eine Ausfahrt (8 Mann Stark) mit gezählten 10
Platten. Das Rennen – also der Ironman selbst ist ja Legende an sich und anno
1995 ging für mich ein Traum in Erfüllung: mit den größten Ihrer Zeit am Start
zu sein: Hellriegel setzte seine erste Duftmarke und wurde fantastischer Zweiter
hinter Mark Allen, ich wurde 280. Mit 1:06 H / 5:31 h / 3:45 H war ich auch
mehr als zufrieden und der Zieleinlauf auf dem Allii Drive war ein Erlebnis –
für die Zuschauer zumindest – ich bekam die letzten Meter nur in Trance mit und
erwachte mit Lei-Kette um den Hals im Sani-Zelt und an Tropf hängend. Ach ja:
noch ein Wort zum Material: nach einer ziemlich schmerzhaften und unangenehmen
Begegnung mit einem Auto hatte mein Hans Lutz ausgedient und ich folgte der
Masse auf 26“ und stieg noch 1993 auf ein Principia 620 SC (das übrigens heute
noch fahrbereit im Wohnzimmer steht und 2013 wieder zum Einsatz kommen wird)
mit ZIPPS 400 und gewagten Schlauchreifen. Kein Tacho, kein Wattmesser, keine
Aero-Helm, kein Schnickschnack. Grip Shift war das Maß aller Dinge seinerzeit
und ein Syntace – der Wohlfühlfaktor war groß. Und die 180 KM vergingen in
Kanada und in Hawaii wie im Fluge: Ach ja: aus heutiger Sicht würde ich bei den
Windverhältnissen kein 60er oder 80er Vorderrad fahren, aber damals hatte man
ja nicht die Auswahl wie heute.
Leider ging der Flieger 1 Tag nach dem Rennen sofort wieder,
da der Ernst des Lebens (sprich: Endes des Studiums und Beginn der
Diplomarbeit) begonnen hatte (ok, bei mir mit ein „paar“ Tagen Verspätung!
Danke Robert Bosch ;-)
Alles in Allem war also 1995 sportlich gesehen eines meiner
besten Jahre (es war auch ein ungerades :-) so viel nur zum Thema Aberglaube)