15 April 2013

Muskelkater: Was man gegen den Katzenjammer unternehmen kann

von Christine Waitz Christian Behnke, einmaligWelcher Sportler kennt das nicht: Der neu aufgestellte Trainingsplan hat unheimlich viel Spaß gemacht, Muskeln wurden ausgiebig beansprucht, der Ehrgeiz war geweckt. Doch die Quittung für die intensive sportliche Betätigung kommt oft gleich am nächsten Tag, wenn der Körper sich schmerzhaft bemerkbar macht – Diagnose Muskelkater.
 
Hauptsächlich betroffen sind Gelegenheitssportler, doch auch gut trainierte und routinierte Sportler kennen die Muskelschmerzen. Denn nach einer Trainingspause, nach Wettkämpfen oder bei neuen, ungewohnten Reizen, erwischt der Muskelkater jeden.
Meist klingen die Schmerzen nach spätestens einer Woche von allein ab, doch sollten die schmerzenden Muskeln keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden: Neben der beeinträchtigten Leistungsfähigkeit kann aus einem starken Muskelkater im schlimmsten Fall ein Muskelfaserriss resultieren. Was also tun – Augen zu und durch? Oder gibt es einen effektiven Weg aus der Muskelkater-Misere?
Was ist eigentlich Muskelkater?
Christian Behnke, einmaligDie Hypothese, dass eine Übersäuerung der Muskeln mit Laktat die Schmerzen verursacht, wurde verworfen: Nach dieser Theorie müsste Muskelkater dann entstehen, wenn besonders hohe Laktatwerte gemessen werden können. Dies ist vor allem bei Kurzstreckenläufern der Fall.
In der Praxis klagen jedoch vor allem meist ungeübte Mittel- und Langstreckenläufer über schmerzende Muskeln. Zudem weist das Laktat eine Halbwertzeit von lediglich bis zu 20 Minuten auf. Muskelkater tritt jedoch erst mit Stunden oder sogar einem Tag Verzögerung zur Betätigung auf. Zu diesem Zeitpunkt ist das Laktat längst abgebaut.
Heute weiß man, dass die Ursache für das Phänomen Muskelkater in der akuten Überbelastung von Muskeln liegt. Durch diese entstehen sogenannte Mikrotraumen, winzige Risse in den Mikrostrukturen der Muskeln. Dazu kommt es, wenn zum Beispiel das individuelle sportliche Leistungsniveau erhöht wird, es bei Wettkämpfen zur Überschreitung der Belastungsgrenze kommt oder im Training durch falschen Ehrgeiz und Selbstüberschätzung überpowert wird.
Die Folge: Entzündungen im Muskelgewebe
Der Organismus beantwortet diese Rissbildung mit einer Entzündungsreaktion. Gewebewasser dringt in die betroffene Region ein, Ödeme bilden sich, die Muskelfaser schwillt langsam an und wird gedehnt. Der wahrgenommene Dehnungsschmerz ist der Muskelkater. Dieser tritt jedoch erst nach 12 bis 24 Stunden ein, wenn verschiedene bei den Mikrorissen entstandene Stoffe aus dem Muskel ausscheiden, dann mit den Nervenzellen in Kontakt kommen und so den Schmerz verursachen. Die mitunter starken Schmerzen können bis zu einer Woche anhalten.
Warum entsteht die Entzündung?
Zum Hintergrund: Entzündungsprozesse sind positive Abwehr- und Heilreaktionen, die unser körpereigenes Reparationssystem automatisch in Gang setzt, um den entstandenen Schaden über eine komplexe Reaktionskette zu beheben. Schmerz ist zunächst ein positives Symptom und dient dem Selbstschutz.
Was man gegen Muskelkater tun kann, lest ihr auf der nächsten Seite.
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Fotos: Christian Behnke, Wobenzym